Da visuelle Defizite naturgemäß zu erheblichem visuellen Stress führen, sind auch entsprechende Symptome häufig deutlich sichtbar, spürbar, hörbar:
- häufiges Augenreiben
- Augenbrennen (Rötungen)
- Kopfschmerzen
- Kopf schief halten
- Schiefsitzen
- sehr kurzer Lese-/Schreibabstand
- Abdecken eines Auges mit der Hand beim Lesen
- seitliches Verschieben des Textes vor ein Auge beim Lesen
- Text verdrehen beim lesen
- mit dem Finger lesen (die Zeile wird oft verloren)
- Buchstaben verwechseln (d+b, p+q, n+u...)
- Buchstaben oder Silben weglassen oder "dazu erfinden"
- langsames stolperndes Lesen
- schlechte oder fehlende Sinnerkennung beim Lesen
- Rechtschreibfehler auch in bekannten Wörtern
- schnelles Nachlassen der Lese-/Schreibqualität mit zunehmender Dauer der Aufgabe
- Leseunlust mit unbegrenzten Ausreden!
- kann vorgegebene Felder nicht sauber ausmalen
- stößt häufig an ("nimmt Ecken mit")
- ist ungeschickt bei Ballspielen; Ballfangen
Anpassung an die Störung
Alle Vorgänge des Organismus sind auf Funktionalität und (Energie)-Wirtschaftlichkeit ausgerichtet. Störungen im System versucht der Organismus durch Kompensation oder durch Veränderung seiner Struktur auszugleichen!
Vor allem Kindern mit visuellen Problemen sind häufig Kompensationshaltungen deutlich anzusehen. Das Herstellen einer funktionellen Einäugigkeit für bestimmte Tätigkeiten kompensiert viele Wahrnehmungsstörungen. So sind das:
- Abdecken eines Auges mit der Hand
- Ausblenden eines Auges durch die Nase mittels einer starken Kopfschiefhaltung, oder
- Schiefsitzen und das Verschieben der Schreibunterlage direkt vor das Führungsauge
geeignete Hilfsmittel, um unbewusst ein Auge vorübergehend auszuschalten und damit das Durcheinandertanzen von Buchstaben oder das kurzzeitige Verspringen von Zeilen zu vermeiden.